Blattfedern aus S-Ply®

S-Ply® Blattfedern bestehen aus geschichteten und miteinander verpressten UD (Unidirektional)-Prepreg-Lagen. Durch die Orientierung einzelner Prepreg-Lagen zueinander können die mechanischen Eigenschaften einer S-Ply® Blattfeder bei der Herstellung an die entsprechenden Kundenbedürfnisse und Anwendungen angepasst werden. Blattfedern aus S-Ply® bieten in vielen Anwendungen überlegene Eigenschaften gegenüber Stahlblattfedern.

Materialeigenschaften

  • Unidirektionale Fasern Die in den Blattfedern vorhandenen Verstärkungsfasern bestehen aus streng parallelorientierten, nicht miteinander verwobenen Glas- oder Carbonfasern. Die Fasern sind nicht vorgestreckt und nicht geknickt. Sie sind, im Gegensatz zu metallischen Werkstoffen mit isotropem Gefüge, richtungsabhängig und können demzufolge zu einer werkstoffgerechten Konstruktion ausgerichtet werden

  • Epoxidharz-Matrix Als Bindemittel dienen Epoxidharzsysteme. Ihre spezielle Abstimmung gewährleistet die sehr gute Haftfähigkeit zur Glasoberfläche, woraus optimale dynamische und elektrische Eigenschaften resultieren. Das Verhältnis von Matrixharz und Verstärkungsfasern ist so gewählt, dass sämtliche Vorteile der ausgewählten Rohstoffe als Verbundwerkstoff optimal genutzt werden.

    Die Matrix übernimmt eine Reihe wichtiger Aufgaben. Sie fixiert die Faser in der gewünschten Anordnung und stützt sie bei Druckbeanspruchung gegen Abknicken. Darüber hinaus hat sie eine krafttragende Funktion und leitet so die auftretenden Kräfte in die Fasern ein. Auf diese Weise übt die Polymermatrix einen entscheidenden Einfluss auf die Zähigkeit und Schadentoleranz der Verbundwerkstoffe aus.

  • Geprüfte Langzeitfestigkeit Die Langzeitfestigkeit von S-Ply Blattfedern wurden durch die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik in Dresden im Wöhlerversuch geprüft. Die resultierende Wöhlerkurve gibt in Abhängigkeit von der Ausschlagsspannung die Anzahl der ertragbaren Lastwechsel bis zum erwarteten Schwingbruch an. Ab einem Lastwechsel von 108 Schwingspielen geht man von einer Dauerfestigkeit aus.

Geometrien nach Maß – ab Losgröße 1

Wir fertigen Blattfedern aus S-Ply® kunden- und auftragsbezogen als individuelle, maßgeschneiderte Problemlösungen – dank flexibler Prozesse wirtschaftlich in jeder gewünschten Stückzahl, bis hinunter zur „Losgröße 1“.

Alle Geometrien im Flachformbereich sind möglich: Eckige sowie runde Geometrien, Bohrlöcher und Langlöcher mit Senkungen und Gewindebohrungen. Die mechanische Bearbeitung von S-Ply® Blattfedern erfolgt durch CNC-gesteuerte Sägen, Fräs- und Bohrmaschinen ausschließlich mit diamant- und hartmetallbestückten Werkzeugen.

Um Kerbwirkungen und Schubspannungen beim Einbau zu verringern, empfehlen wir die Einspannflächen mit aufgeklebten Glashartgewebeplättchen GHGW zu verstärken.

Kunststoff statt Stahl


Unser Faserverbundwerkstoff S-Ply® hat als Material für Blattfedern viele Vorteile gegenüber Stahl:

Hohe elastische Energiespeicherfähigkeit (niedriger E-Modul) bei hoher mechanischer Festigkeit.

  • Ausgewogenes Federverhalten, deutlich größere spezifische Federwirkung, höhere innere Dämpfung, 6-fach größere Speicherfähigkeit an elastischer Energie gegenüber Federstahl.

Die einzelnen Prepreg-Lagen können in definierten Winkeln zueinander orientiert werden.

  • Die mechanische Festigkeit des Bauteils, insbesondere gegen Torsion, lässt sich exakt steuern. Ideale Anpassung der Blattfedergeometrie und des Werkstoffes an die Belastung.

Ausgewogenes Verhältnis von mechanischer Festigkeit zum Gewicht, hohe Ermüdungsfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Kerbschlagfestigkeit, Elektroisolation.

  • Ermöglicht mechanisch und dynamisch hochbeanspruchbare Konstruktionen

S-Ply®: Scotchply, weitergedacht

Der 1954 von 3M entwickelte und patentierte Faserverbundwerkstoff Scotchply™ wird seit 1974 von der Firma Prause Durotec zu Hochleistungsblattfedern verarbeitet. Heute werden Blattfedern aus dem optimierten Faserverbundwerkstoff unter dem geschützten Produktnamen S-Ply® von der Firma Prause Durotec produziert und weltweit vertrieben.